Über uns

Der Begriff “Affinität” bedeutet nach der Definition des Dudens “Wesensverwandtschaft” oder “Ähnlichkeit” sowie die “Neigung von Atomen oder Atomgruppen, sich miteinander zu vereinigen”. Auf den ersten Blick hat dieser kleine Exkurs herzlich wenig mit Archäologie zu tun. Allerdings umfasst er in einer sehr schönen und einfachen Weise eines der Grundprinzipien des Vereins „Archäologisches Forschungsnetzwerk Innsbruck“ (AFIN): Eine Einzelne bzw. ein Einzelner mögen zwar gute Ergebnisse erzielen, doch erst eine Gruppe motivierter Gleichgesinnter verschiedener Spezialisierungen, Fähigkeiten und Ausbildungen kann wahre Meisterstücke vollbringen, was natürlich nicht nur in den archäologischen Wissenschaften gilt. Durch Zusammenarbeit, Vernetzung und den jeweiligen Austausch miteinander streben wir danach, Probleme und Fragestellungen nicht nur von einer Seite aus zu betrachten, sondern das gesamte Potential zu ihrer Bearbeitung auszuschöpfen. Diese “Affinität” zueinander und unsere gemeinsame Liebe zur Archäologie in ihren verschiedensten zeitlichen und methodischen Ausprägungen führte uns im Frühjahr des Jahres 2020 dazu, den gemeinnützigen Verein “Archäologisches Forschungsnetzwerk Innsbruck (AFIN)” zu gründen.

Wer sind wir?
Wir neun Gründungsmitglieder sind eine Gruppe von jungen Archäologinnen und Archäologen mit Innsbruck-Bezug. Einige von uns arbeiten an ihren Dissertationen, andere in Forschungseinrichtungen oder an Projekten in den Fachbereichen Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Archäologie der Römischen Provinzen, Montanarchäologie sowie Archäoinformatik.
Neben unseren fachlichen Schwerpunkten bringen wir noch Erfahrungen aus verschiedensten (teils verwandten) Disziplinen mit. Diese reichen von methodischen Ansätzen in der Auswertung archäologischer Daten (Fundmaterial, Befunde) über das Konzipieren von WebGIS-Applikationen und (virtuellen) Ausstellungen bis hin zu Experimentalarchäologie und Archäometrie. Des Weiteren haben wir dank der Teilnahme an zahlreichen Ausgrabungen und Prospektionen im In- und Ausland sowie der Durchführung eigener Maßnahmen und deren Dokumentation nach BDA-Richtlinien reichlich Erfahrungen in der praktischen archäologischen Arbeit.
Durch die Abwicklung unserer eigenen Drittmittelprojekte sind wir mit der Antragstellung und Einwerbung von externen Geldern vertraut und haben Kenntnisse im Projektmanagement.
Dazu kommen noch museumspädagogische Projekte, Wissenschaftskommunikation und außerfachliche Kompetenzen, die wir teilweise auch aus früheren Berufswegen mitbringen.
Aus den Gründungsmitgliedern geht der aktuelle ehrenamtliche Vereinsvorstand hervor. Dieser ist maßgeblich für die vom Verein initiierten Forschungs- und Vermittlungsvorhaben sowie für die Entscheidung über sonstige projektbezogene Angelegenheiten zuständig.

Was machen wir?
Mit unserem Verein wollen wir die wissenschaftliche Arbeit und Forschung im Bereich der Archäologie, insbesondere im Alpenraum, fördern. Dazu zählt die Durchführung von fachwissenschaftlichen Forschungen und (Drittmittel-)Projekten, die von diversen Fördergebern finanziert werden. Wir hoffen vor allem, kleineren Projekten auf regionaler Ebene eine geeignete Plattform zu bieten und deren Durchführung begleiten zu dürfen. Außerdem verstehen wir uns als Netzwerk für archäologische Forschungstätigkeiten und dementsprechend als Schnittstelle zwischen Auftraggebenden und -nehmenden archäologischer Dienstleistungen. Zudem legen wir großen Wert auf internationalen und interdisziplinären Austausch und möchten Begegnungen sowohl innerhalb der archäologischen Fachwelt als auch mit der interessierten Öffentlichkeit unterstützen. Der Verein sieht sich nicht als Konkurrenz zu privaten Grabungsfirmen, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen. Vielmehr stellt er eine unabhängige, gemeinnützige Ergänzung zu diesen dar.
Ein weiteres Anliegen ist es uns, aktiv zur Verbreitung archäologischer Forschungsergebnisse beizutragen und Interesse an der Archäologie und der Beschäftigung mit der Vergangenheit zu fördern. Die Ergebnisse unserer Forschungen sollen nach den Prinzipien der offenen Wissenschaft nicht nur der Scientific Community, sondern auch den Bewohnerinnen und Bewohnern der jeweiligen Projekt-Regionen zugänglich gemacht werden. Es gilt, unser gemeinsames kulturelles Erbe zu schützen und die Gesellschaft daran teilhaben zu lassen. Dazu gehört für unseren Verein neben Kulturvermittlung auch die Organisation von Vorträgen und anderen Veranstaltungen wie Exkursionen zu archäologischen Fundplätzen und Museen.
Der Vereinssitz in Westösterreich (Innsbruck) ermöglicht es, die österreichische Vereinslandschaft sinnvoll zu ergänzen und zu bereichern.

Projektabwicklung
Jedes Vereinsmitglied ist willkommen, Projekte mit bzw. über unseren Verein abzuwickeln, sofern diese einen klar nachvollziehbaren archäologischen Bezug aufweisen und mit unseren Statuten sowie ethischen Grundsätzen konform sind. Auch wenn der Schwerpunkt im alpinen Raum liegt, sind archäologische Projekte außerhalb dieser Region ebenso möglich. Die Entscheidung zur Annahme von Projekten obliegt dem Vorstand. Dieser kann bei den Vereinsmitgliedern oder beim wissenschaftlichen Beirat ein Stimmungsbild bzw. eine zusätzliche Expertise einholen.

Der Beirat
Der wissenschaftliche Beirat setzt sich aus renommierten Forscherinnen und Forschern der unterschiedlichen archäologischen Fachbereiche zusammen, die dem Verein unabhängig beratend zur Seite stehen. Zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Beiratsmitglieder zählt die Unterstützung des Vereinsvorstandes in inhaltlichen und fachlichen Fragen sowie die wissenschaftliche Evaluierung und Qualitätssicherung vereinsbezogener Projekte.

Mitglied werden
Als Mitglied unseres Vereins „Archäologisches Forschungsnetzwerk Innsbruck“ (AFIN) kann jede/jeder aktiv zur Förderung der Archäologie auf regionaler Ebene beitragen. Wir freuen uns über Kolleginnen und Kollegen aus der Wissenschaft, Fachstudentinnen und -studenten sowie über alle, die an der Archäologie im Alpenraum interessiert sind. Wir stehen zudem gerne für Kooperationen mit ähnlich gesinnten Vereinen und Institutionen zur Erreichung größtmöglicher Synergien zur Verfügung. Auch eine Unterstützung unseres Vereines in Form von Sponsoring bzw. Förderungen wäre uns willkommen.

Dieser Text erschien im Artikel „Archäologisches Forschungsnetzwerk Innsbruck (AFIN) – Ein Verein stellt sich vor“ von Caroline Posch, Julia Rabitsch und Jasmin Wallner im Forum Archaeologiae 97/XII/2020 (http://farch.net).