Foto von mehreren Keramik- und Metallfunden aus der Sammlung F. Kach.

Archäologische Bearbeitung der Sammlung F. Kach (Alt-Grunitz, MG Ebenthal, Kärnten)

Projektleitung: Stefan Pircher

Seit mehreren Jahren erregen immer wieder Funde aus Alt-Gurnitz (MG Ebenthal, Kärnten) das Interesse von Forschung und Öffentlichkeit. Besonders im Fokus steht ein Grundstück, das sich unmittelbar südlich des Glan-Flusses und nordwestlich der Propstei- und Pfarrkirche St. Martin befindet. Aus diesem Areal stammen, lt. Fundmeldungen der 1990er Jahre, sowohl Funde aus der Keltenzeit (Gefäßscherben; Hallstatt- und Latènezeit) als auch der Römerzeit (Münzen, Werkzeuge, Trachtelemente und Keramikscherben). Als Highlight der Fundsammlung kann ein Ost (Lage des Schädels)-West orientiertes Skelett bezeichnet werden, das aufgrund seiner Ausrichtung wohl in der Spätantike/im Frühmittelalter auf besagter Parzelle seine letzte Ruhestätte fand.
Erstmals urkundlich erwähnt ist Gurnitz für das Jahr 860, in dessen heutigem Gemeindegebiet sich ein karolingischer Königshof („curtis“) befunden hat. Eine zweite Nennung aus dem 10. Jh. überliefert die Namen „campo Gurniz“ und „vico Curnoszit“. Zudem ist anhand schriftlicher Aufzeichnungen eine Burg im 13. Jahrhundert als castrum novum belegt. Auch eine rund 1,2 km westlich von der Fundstelle gelegene Wallanlage darf in dieser Aufzählung nicht fehlen.
Neben dem bereits erwähnten Auszug des Fundensembles gehören zahlreiche weitere Keramikscherben und Metallartefakte zur Sammlung des Grundstückeigentümers F. Kach, die erstmals wissenschaftlich von Laura Pösendorfer und Stefan Pircher dokumentiert und chronologisch eingeordnet werden sollen. Anhand der antiquarischen Analyse wird es möglich sein, mehr über die Geschichte des seit der Hallstattzeit belegten Fundortes in Erfahrung zu bringen. Finanziert wird das Projekt vom Bundesdenkmalamt in Wien.

Autor: Stefan Pircher