EINLADUNG ZUM VORTRAG: Kelten, Italiker, „Griechen“ etc. Überlegungen zur Bevölkerung der römerzeitlichen Siedlung Brigantium

Von: Julia Kopf

Die Ausgangslage für Forschungen zur Bevölkerungsstruktur von Brigantium ist einerseits schwierig, andererseits aber auch vielversprechend: Schwierig, weil die Gräber, die regelhaft als Basis für Bevölkerungsstudien dienen, nur teilweise (und nicht naturwissenschaftlich) ausgewertet sind und bislang kein einziger beschrifteter oder mit Porträtdarstellung versehener Grabstein aus Brigantium bekannt ist. Vielversprechend, weil natürlich auch andere Sachgüter als Indizien für die kulturelle Identität ihrer Benutzer*innen dienen können und jüngst umfangreiche Materialvorlagen zu Bregenzer Grabungen erschienen sind, welche bislang noch nicht auf diesen Aspekt hin untersucht wurden. Auch die von Kleininschriften (v. a. Graffiti) bekannten Personennamen aus Brigantium wurden noch nicht systematisch aufgenommen und analysiert. Hier setzt der Vortrag an, indem ein erster Überblick zum Namensmaterial sowie zu kulturell aussagekräftigen Fundgruppen und den daraus ableitbaren Implikationen zur Bewohnerschaft der Siedlung gegeben werden soll. Dabei spielt auch ein Fluchtäfelchen mit für die Gegend exotischen griechischen Personennamen und ein AFIN-Graffito eine Rolle. Forschungen der letzten Jahre zur Bevölkerungszusammensetzung speziell der frühen Kaiserzeit in anderen raetischen Siedlungen ermöglichen zudem Vergleichsstudien und weiterführende Einblicke in eine stark von Migration geprägte Population, insbesondere an (ehemaligen) Militärstandorten wie Brigantium.

  1. Oktober 2023, 19 Uhr (Dauer: ca. 1 Stunde)

Kaffeehaus Brennpunkt
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