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Re-connecting partners from the past: Contacts between Bohemia and Tyrol in the Early Bronze Age

Die Bronzezeit bzw. das 2. Jt. v. Chr. gilt als eine stark vernetzte, im Bereich der Alten Welt nahezu globalisierte Epoche. Eines der überregional verbindenden Elemente dürfte der Austausch von Metallen – Kupfer und Zinn – gewesen sein. Dieses Phänomen wird im Rahmen des österreichisch-tschechischen Forschungsprojektes genauer beleuchtet. Die Archäolog:innen suchen konkret nach Spuren, die Rückschlüsse auf mögliche Kontakte von Mittel- und Südböhmen über Oberösterreich bis hin nach Nordtirol während der Frühbronzezeit (ca. 2200 – 1550 v. Chr.) zulassen.

Zu diesem Zweck werden ausgiebige Besichtigungen von Fundmaterial (Keramik, Metall, Stein, Feuerstein, Knochen usw.) dieser Zeitstufe aus den beteiligten Forschungsregionen durchgeführt. Ähnlichkeiten von Herstellungstechniken sowie von Formen und/oder Verzierungen von Fundobjekten können Hinweise auf Einflüsse aus entfernten Regionen oder auf Importe geben. Ausgewählte Kupfer- und Bronzeartefakte werden außerdem naturwissenschaftlich untersucht (portable Röntgenfluoreszenzanalyse und Bleiisotopenuntersuchungen), um die Herkunftsgebiete des Rohmaterials genauer eingrenzen zu können. Besichtigungen von Originalfundstellen, insbesondere von Siedlungen, helfen den Beteiligten zusätzlich, die gewonnenen Erkenntnisse in ein überregionales Gesamtbild einzuordnen.

In diesem zweijährigen Projekt (01/2023 – 12/2024) kooperieren vier Forschende aus Österreich vom Archäologischen Institut der Universität Innsbruck, der Oberösterreichischen Landes-Kultur GmbH und dem Verein „Archäologisches Forschungsnetzwerk Innsbruck (AFIN)“ sowie vier Wissenschaftler:innen aus der Tschechischen Republik vom Archäologischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag und dem Archäologischen Institut der Südböhmischen Universität in Budweis miteinander. Es wird finanziert durch Mittel des OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, und dem tschechischen Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.

Autorin: Jessica Keil